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Aus dem ältesten Stiftungsbuch der Bopparder Pfarrkirche

Aus dem ältesten Stiftungsbuch der Bopparder Pfarrkirche

Stifter aus Salzig und Weiler

von Hans-Peter Bock

 

Der (†) Salziger Pfarrer Johann Nick (1868-1903), ein geborener Bopparder, fand ein Verzeichnis der Stiftungen für die Pfarrkirche in lateinischer Sprache, das in der Zeit von 1290 bis 1300 abgefasst wurde. Salzig gehörte damals zur Pfarrei Boppard, an der 4 bis 6 Stiftsherren den Gottesdienst versahen. Diese wurden von sog. Leutepriestern = Plebane (minderbesoldete Vertreter adliger Pfarrer), die in den zahlreichen Kapellen der Bopparder Großpfarrei, so auch Salzig und Weiler, ihren Dienst verrichteten, unterstützt.
Die Stiftungen dienten zur Gestaltung der Gotteshäuser, des Gottesdienstes und zum Unterhalt der damaligen Geistlichen. So wurden damals der Kirche Ländereien, insbesondere Weinberge, Geld in bar oder als Pachtzins, Wein, Getreide, Messgewänder, silberne Kelche und Lampen vermacht.
Münze aus der Münzstätte Boppard Unter den Spendern sind nach den Aufzeichnungen viele Adlige, die in Boppard lebten und vermögend waren und auch einfache Leute aus dem Volke, so auch Einwohner der Dörfer Salzig, damals Salcie und Salzeche genannt und Weiler oder Wilre. Die meisten der Stifter werden nur mit Vornamen bezeichnet. Von Beruf waren sie Bäcker, Weber oder betrieben Acker- und Weinbau.
Münze aus der Münzstätte Boppard Als Pachtzins in Höhe von 1 bis 12 Denaren für Weinberge, Äcker und Wiesen spendeten aus Salzig der Bäcker Emmerich, die Weberin Reicha, die Eheleute Gerach und Mechthild, Wilkin und Lukkardis, Heinrich und Adelheim sowie die Einzelpersonen Christine, Konrad, Albert und Ludwig. Aus Weiler waren die Stifter der Bäcker Engelbert, Hermann, Ernst sowie die Geschwister Altrud, Konrad und Werner. Die 5 Salziger Leyntrud, Ospren, Embrico, Volkmar und Christine, anscheinend Geschwister vermachten einen ganzen Weinberg im Letsch.
Es waren keine hohen Beträge die von den einfachen Leuten der Kirche geschenkt wurden, dafür war das Vermögen der Einzelnen zu gering.