Login

40 Jahre Sternsinger in Bad Salzig

40 Jahre Sternsinger in Bad Salzig

von Hans Peter Bock

Die Pfarrgemeinde St. Ägidius Bad Salzig kann in diesem Jahr auf 40. Jahre Sternsinger zurückblicken.
Mit einem uralten Lied zum Dreikönigstag zogen die ersten Sternsinger unsere Sternsinger 1968 im Jahre 1968 am frühen Sonntagnachmittag durch den Mittelgang der noch weihnachtlich geschmückten Pfarrkirche ins Freie. Ausgesendet wurden sie vom damaligen Pastor Werner Mathieu. Zwei Gruppen von Jungen (Messdiener) in morgenländischer Kleidung trennten sich am Fuße der langen Kirchentreppe, die eine, um in die Filiale Weiler und nach der Fleckertshöhe zu fahren, die andere, um in den Straßen von Bad Salzig um Gaben für die Armen zu singen. Auch die Gäste der LVA-Kuranstalt freuten sich über den Besuch der malerischen Gruppe. Die Vorbereitungen des Sternsingens lag damals in den Händen der Seelsorgehelferin Renate Schleiß.

Überall in Deutschland machen die Sternsinger, diesmal mit dem Leitwort "Sternsinger für die Eine Welt!" deutlich, dass sie Verantwortung für Gleichaltrige in den ärmeren Ländern der Welt übernehmen. Bundesweit sind die kleinen Könige bereits zum 50. Mal unterwegs. In der Pfarrei St. Ägidius Bad Salzig und in der Filiale Weiler werden die Sternsinger von Haus zu Haus gehen, die Menschen mit Dreikönigsliedern begrüßen, mit geweihter Kreide C + M + B sowie das Jahr an die Haustüren schreiben und ein gesegnetes neues Jahr wünschen.

Das Dreikönigssingen ist die weltweit größte Solidaritätsaktion, bei der sich Kinder für Kinder in Not engagieren. Sie wird getragen vom Kindermissionswerk "Die Sternsinger" und vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Jährlich können mit den Mitteln aus der Aktion rund 3.000 Projekte für Not leidende Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt werden. Allen Spendern sei Dank, auch den vielen Helfern im Hindergrund, besonders den jungen Sternsinger/innen die bis abends unterwegs sind und diese Tradition weiterführen.


 

C + M + B

Über die Bedeutung der mit gesegneter Kreide geschriebenen Buchstaben gehen die Meinungen indes auseinander: Während die einen dahinter eine Abkürzung für die Namen Casper, Melchior und Balthasar sehen, gehen andere vom Segensspruch "Christus mansionem benedicat" (Christus segne dieses Haus) aus.
Aussendungsgottesdienst mit Weihbischof Peters 2007 Glaubt man dem Lexikon für Theologie und Kirche, hat die Variante als Abkürzung der drei Königsnamen die ältere Tradition. Entgegen häufig geäußerter Meinung geht der Spruch "Christus mansionem benedicat" nämlich nicht auf einen frühchristlichen Segensspruch zurück, sondern ist erst nachträglich in volkstümlicher Katechese umgedeutet worden. Endgültig durchgesetzt hat sich diese Interpretationsalternative von "C+M+B" jedoch erst in den 60er Jahren, als sich der Sternsingerbrauch - wie wir ihn heute kennen - etabliert hat. Heute sind die beide Deutungen durchaus gebräuchlich, vereint sich in ihnen doch auf der einen Seite der Segenswunsch und auf der anderen das Gedenken an die drei Könige aus dem Morgenland.